Englischer Landschaftspark | Geschichte

Der englische Landschaftspark
Der Klosterort Hude, beherbergt ein wertvolles geschichtliches Kleinod. Hinter der Klosterruine, erstreckt sich der 12 Hektar große Landschaftspark der Familie von Witzleben. Dieser Park stellt ein norddeutsches Beispiel für englische Gartenkunst dar, wie seine großen Vorbilder der Lütetsburger oder der Oldenburger Schlosspark.

Der Landschaftspark derer von Witzleben ist über viele Epochen hinweg gestaltet worden. Der Ursprung liegt in der Ortswahl der Zisterziensermönche. Diese suchten sich den Wald mit seiner großen Einsamkeit aus, welche dem kontemplativen Orden so wichtig war, damit sich die Mönche gänzlich auf ihren Glauben konzentrieren konnten.

Außerdem zwang das autarke Klosterleben die Mönche dazu, sich einen Standort am Wasser zu suchen, um eine effektive Eigenbewirtschaftung zu gewährleisten. Zudem sollte der Ort landschaftlich schön gelegen sein und einen Knotenpunkt zwischen vorhandenen Handelsrouten bilden. Viele dieser Kriterien lassen sich auch noch heute in der Gutsanlage wiederfinden. So zum Beispiel der Wasserlauf, die Teiche zur Fischzucht, der tonhaltige Boden zur Ziegelherstellung sowie die Waldflächen.

Das Huder Zisterzienserkloster wurde Mitte des 16. Jahrhunderts, zur Zeit der eingeleiteten Reformation aufgelöst und zum Abbruch freigegeben. Danach nutzte das Oldenburger Herrscherhaus die Anlage zum jagdlichen und gesellschaftlichen Vergnügen. Im Jahre 1687 erwarb Kurt Veit von Witzleben vom dänischen König Christian V, die Reste der Klosteranlage. So wurden die Überreste des einstigen Zisterzienserklosters vor dem Verfall gerettet und sind noch heute in der Parkanlage zu finden. Witzlebens haben nicht nur den fortschreitenden Verfall der Klosterruine gestoppt, sondern nutzten diese auch als Staffageelement im Landschaftspark und trieben die Entwicklung der Parkanlage mit Hilfe von großen norddeutschen Gartenintendanten maßgeblich voran.

Es folgten in jüngerer Zeit große Einbußen im Gelände durch die fortschreitende Urbanisierung (Straßen- und Eisenbahnbau), somit verringerten sich die Ausmaße des Parks beachtlich. In Folge des 2. Weltkriegs sind viele Schäden im Park entstanden, da dieser als Flüchtlingslager und Nutzungswald diente.